Individuell gefertigten Beinorthesen liegen hauptsächlich neuromuskuläre Probleme und Funktionsverluste zugrunde. Das Post-Polio-Syndrom ist eine der bekanntesten Erkrankungen. Bei neurologischen Störungen muss die Orthese oft zwei Gelenksysteme stützen, korrigieren oder führen. Betroffen sind in erster Linie das Kniegelenk, das durch eine geschwächte bzw. gelähmte Oberschenkelmuskulatur keine aktive Standsicherheit erzeugen kann. Gleichzeitig kommt häufig eine Funktionsstörung der Fußhebemuskulatur hinzu. Bis vor ca. 10 Jahren konnte diese Mehrfachkomplikation nur mit einer gesperrten Orthese versorgt werden, d.h. des Kniegelenk war gesperrt, somit unbeweglich und konnte nur zum Hinsetzen entriegelt werden.
Die neue Generation der Orthesenkniegelenke wird automatisch gesteuert, z.B. über Drucksensoren an der Ferse oder mittels Satellitenpendel, um eine Bewegung in der Schwungphase zu ermöglichen. Das wiederum führt zu einem deutlich harmonischeren Gangbild und entlastet die darüberliegende Bewegungskette des Haltungsapparates.
DAFO